Maniac Cop

1988

★★★ Watched

Sie haben das Recht zu schweigen… Für immer.

In „Maniac Cop“ kombinieren die Sleaze-Spezialisten William Lustig (Regie) und Larry Cohen (Drehbuch) klassische Slasher-Elemente mit einem kernigen Cop-Thriller-Setting. Der Filmtitel ist Programm: ein mysteriöser Serienkiller, der als „Michael Myers mit Polizeimarke“ wie eine unaufhaltsame Kraft beginnt auf den Straßen von New York unschuldige anten zu meucheln. Ungeachtet all der exzessiven Gewalt gelingt es dem Film im Subtext, einen Kommentar zur Polizeibrutalität und einem fehleranfälligen Rechtssystem abzugeben. Natürlich vertieft der Film als seichtes…

City of God

2002

★★★★★ Liked 3

Freundschaft, Verrat, Vergeltung - dies ist die Geschichte von Jugendlichen aus den Slums von Rio de Janeiro. Die Bewohner der Vorort-Favela nennen ihre Siedlung „Stadt der Götter“. In den 1970er-Jahren beginnt hier ein Bandenkrieg, der immer weiter eskaliert. „Löckchen“ will im Drogenhandel nach oben kommen, sein Freund Buscapé will Fotograf werden.
Auch wenn man sich bei der Inszenierung, gerade in den derberen Szenen, gelegentlich an das Kino eines Tarantino und bei der Figurenkomposition an die Werke von Scorsese erinnert fühlt, werden diese…

Best Seller

1987

★★★½ 2

Das letzte Kapitel schreibt der Tod 

„Bulle und Killer - die Sache hat immer zwei Seiten. Wir sind beide aus dem selben Holz geschnitzt.“

Ein Cop, der von einem Leben als Schriftsteller träumt, trifft auf einen Auftragskiller, der ihm den Stoff zu einem Bestseller liefert.

„Best Seller“ ist ein beinharter Neo-Noir-Actionthriller aus den Achtzigern, der mit seinen Buddyfilm-Elementen und außergewöhnlichem Leinwandduo an eine Mischung aus Nur 48 Stunden und Der fremde im Zug erinnert, dazu ein Hauch New Hollywood Paranoia-Kino. Kein Bestseller des Kinos, sondern eher Videothekenfutter, dafür mit spielfreudigen Akteuren. 

Es spielen James Woods und Brian Dennehy. Regie führte John Flynn, nach einem Drehbuch von Larry Cohen.

The January Man

1989

★★½ Watched

Kurioses Durcheinander aus Krimifarce, Serienkiller-Thriller und Romanze. Bei der alesenen Besetzung (Kevin Kline, Harvey Keitel, Susan Sarandon, Alan Rickman, Rod Steiger, Mary Elizabeth Mastrantonio) etwas enttäuschend, da die Schauspieler nicht wissen (oder sich nicht einig sind) ob sie in einem ernsthaften Film oder in einer Klamotte mitspielen. Es ist vielmehr das krude Drehbuch mit seinen zig unnötigen und ins Leere laufende Nebenhandlungssträngen, um einen Korruptionsskandal und Eifersuchtsdramen, das Probleme bereitet. Für einen Thriller nicht spannend genug, für Komödie nicht lustig genug.

State of Grace

1990

★★★★ Watched

In diesem kompromisslosen Gangsterthriller kehrt ein verdeckter Ermittler (Sean Penn) in sein altes Viertel, das berüchtigte Hell‘s Kitchen, zurück, um ein irisches Verbrechersyndikat zu zerschlagen, das nun von zwei Jugendfreunden (Gary Oldman, Ed Harris) angeführt wird. „Im Vorhof der Hölle“, das erstaunlich selbstbewußte und versierte Regiedebüt von Phil Joanou, ist ein knallhartes Gangsterepos mit dichter Atmosphäre. Die Figurenkomposition erinnert an Scorsese und die finale, komplett in Zeitlupe gefilmte, Schießerei an Peckinpah. Nicht nur die Inszenierung ist exquisit, sondern auch im visuellen Bereich…

Love Lies Bleeding

2024

★★★★ 2

In „Love Lies Bleeding“ prallen die Welten des Bodybuildings und des Verbrechens aufeinander. Ein wilder Genre-Mix aus Amour-Fou-Liebesgeschichte und Neo-Noir-Thriller im 80er Jahre Look mit Anleihen an das Körperkult-Actionkino der 80s und Körperhorror-Elementen. Es ist eine gewalttätige, erotische und fiebrige Tour de Force durch einen Albtraum namens Americana in einer Tradition mit Thelma & Louise, Wild at Heart und Blood Simple. Hervorragende Schauspiel-Leistungen, eine atmosphärische Filmmusik und ein bizarres Finale, das das Potential hat, das Publikum zu spalten.

Shadow of Death

1969

★★★ Watched

„Der Phantom-Killer schlägt zu“ ist ein absurd verworrener spanisch-italienischer Giallo. Clever bei Hitchcock abgekupfert, mit Anleihen bei Die Teuflischen, erinnert mich der Film auch etwas an Die Farben der Nacht (mit vertauschten Geschlechterrollen), der allerdings erst drei Jahre nach diesem hier erschienen ist.

Ein psychisch labiler Mann soll von seiner Frau ohne Gewissen, die ein Verhältnis mit seinem Zwillingsbruder hat, in bester Gaslight-Tradition in den Wahnsinn getrieben werden. Sie versuchen ihm sogar vorzuspielen, daß er einen Mord begangen hat.

Zwillingsbrüder (gespielt vom…

Scorched Earth

2024

★★★½ Watched

Die Stadt frisst ihre Kinder - Thomas Arslan erzählt in „Verbrannte Erde“ von einem alternden Berufskriminellen, der erkennen muss, dass es in einer durchkapitalisierten Gesellschaft selbst unter Ganoven keine Ehre mehr gibt. Berliner Schule trifft auf Neon-Noir-Heistfilm à la Drive. Elegant in Cinemascope gefilmt, ein dezenter Synthie-Score, dazu kühl und lakonisch inszeniert - für meinen Geschmack hätte es aber gerne noch wortkarger sein können, da die Dialoge sowie das Schauspiel stellenweise doch arg hölzern wirkten, sodass das ein oder andere Mal fast schon Tatort-Vibes aufkamen.

Homicide

1991

★★★½ Watched

„Bob Gold is a cop. A good cop. But tonight, he will betray his friends, disgrace the force, and commit an act of violence because he believes it is the only right thing to do.“ Handfester Neo-Noir-Film über Identität und Zugehörigkeit, und ganz nebenbei auch spannende Reflexion über die Allgegenwart von Rassismus, Antisemitismus und Gewalt in Kreisen von Polizei und Justiz. Fesselnd und dicht von David Mamet inszeniert, mit gewitzten, ungeschönten Dialogen und einer exzellenten Kameraarbeit von Roger Deakins. Dazu eine hervorragende Besetzung (allen voran William H. Macy und Joe Mantegna) und ein desillusionierendes Ende, das den Geist des Paranoiafilms der 1970er-Jahre atmet.

The Last Stop in Yuma County

2023

★★★½ Watched

„You didn‘t come up with shit. You‘re just spouting lines from a dumb movie“ - „The movie is not dumb!“

Francis Galluppi ist mit dem schwarzhumorigen neo-Western-Thriller „The Last Stop in Yuma County“ ein erstaunlich stilsicheres und kurzweiliges Erstlingswerk voller Absurditäten, schräger Figuren und irritierender Gewalt gelungen. Das Kammerspiel, das der „Tarantino-Schule“ verpflichtet ist, überzeugt mit einer rasanten Montage, coolen Dialogen und einer Farbästhetik, die gelungen 70er-Jahre-Vibes versprüht. Ungeachtet der offensichtlichen Anleihen bei Tarantino und den Coen-Brüdern weist der Film genug eigene Ideen auf und kann mit einer bitterbösen Schlusspointe aufwarten.

The Believers

1987

★★★½ Watched

„Nothing Can Stop Them. No One Can Help You. They Know Who You Are.“ 

„Das Ritual“ ist ein unwiderstehlicher Mix aus Okkulthorror-Kracher und Neo-Noir-Thriller irgendwo zwischen Angel Heart und Rosemary‘s Baby. Viel Mumbo-Jumbo, ein wenig Sleaze und ein Hauch Gesellschaftskritik. Dazu spannend bis zum Schluss! 

Es spielen Martin Sheen, Helen Shaver und Robert Loggia, Regie führt John Schlesinger (Asphalt-Cowboy, Der Marathon-Mann), und das Drehbuch stammt von „Twin Peaks“-Miterfinder Mark Frost.

Shattered

1991

★★★½ 1

„A love he can't forget. A murder he can't .“ Wolfgang Petersens Hollywood-Debüt ist ein clever bei Hitchcock (insbesondere Vertigo) abgekupferter Neo-Noir mit Anleihen bei „Frau ohne Gewissen“. Der ausgeklügelte Thriller ist reich an Wendungen und Überraschungen, auch wenn manche Sequenzen etwas zu dick aufgetragen sind. Bei dem Thema Amnesie im Film Noir fühlte ich mich unweigerlich an Memento erinnert, und der Schauplatz San Francisco und die manische Femme Fatale hat gewisse Parallelen zum ein Jahr später erschienenen Basic Instinct. Überhaupt wirkt Tod im Spiegel wie eine handzahme Variante eines Verhoeven, beziehungsweise De Palma Films.